01.01. - 31.01.22 Lanzarote

Regenbogen, Playa Mujeres, Lanzarote

Die erste Januarwoche verbringen wir an der Playa Mujeres. Das Badewetter ist gut, wenn auch die Wellen teilweise recht heftig sind. Da ist Aufpassen angesagt, sonst wird man durchgespült wie ein Wäschestück in der Waschmaschine. Zum Ende der Woche ziehen ein paar Wolken durch und bescheren uns einen grandiosen Regenbogen. Viel Regen fällt aber nicht. Mit der Blumenpracht wie im letzten Jahr wird es so nichts werden.

Blaue Stunde an der Playa Mujeres. Im Hintergrund Fuerteventura.
Blaue Stunde an der Playa Mujeres. Im Hintergrund Fuerteventura.

Anschließend treffen wir uns mit Conny und Bekannten in Nazareth. Wir kommen gerade an, als der Umzug der Reyes, der Heiligen Drei Könige stattfindet. Der Dia de los Reyes ist der bedeutendste Weihnachtsfeiertag in Spanien und die Kinder bekommen ihre Weihnachts-geschenke. In einigen wenigen Ortsteilen auf Lanzarote kommen die Reyes, wie es die Tradition gebietet, immer noch auf Kamelen. Hier jedoch sind sie im Sportwagen unterwegs und wie es Donald Duck in diesen Reigen geschafft hat ist uns auch nicht ganz klar.

Wir erzählen von unserem Gang durch die Cueva de los Naturalistas und unserem Interesse an ihrer großen Schwester dem vom Vulkan Corona geformten Lavatunnel, der mit zu den größten und längsten Lavatunnelsystemen der Erde gehört. Zu unser Überraschung teilt uns Thomas – ein Bekannter von Conny – mit, dass er einen Teil der nicht touristisch erschlossenen Lavaröhre bereits mehrfach begangen hat und gerne mit uns und dem Rest der Gruppe morgen diesen Ausflug wiederholen würde. Begeistert sagen wir zu.

Höhlenwanderung im Malpais de Corona

Monte Corona
Monte Corona

Während der eruptiven Phase des Monte Corona vor einigen tausend Jahren strömten mehrfach umfangreiche Lavaströme Richtung Osten, um zwischen Arietta und Orzola das Meer zu erreichen. Hier bilden sie heute noch ein rd. 30 Quadratkilometer umfassendes Lavafeld mit typischer Aa - Lava Struktur. Während die Lava an der Oberfläche erstarrte, floss die noch flüssige Lava in der Tiefe weiter und hinterließ dabei gewaltige Tunnelsysteme.

Typischer Jameo
Typischer Jameo

Durch spätere Deckeneinbrüche, Jameos genannt, wurden die ursprünglich geschlossenen Hohlräume zugänglich. Diese an den Einbruchstellen bis zu 20 Meter tiefen Schächte, ermöglichen einen Einstieg zu verschiedenen Abschnitten des nach Abfluss der Lava zurückgebliebenen Höhlensystems. 

Das Höhlensystem des Monte Corona ist die mit Abstand größte und längste bekannte Lavaröhre dieser Art auf den Kanaren und in Europa. Von ihrem Beginn am Vulkan bis zum Meer erstreckt sich die Lavaröhre über rd. 6 km Länge mit Deckenhöhen bis zu 40 Metern und setzt sich dann noch etwa 1500 m unter dem Meer fort. 

Zwei Bereiche wurden touristisch erschlossen und zählen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Nur ca. 300 Meter vom Meer entfernt verband der Architekt und Künstler César Manrique zwei Jameos und baute die berühmte „Jameos del Agua“. Weitere 800 Meter landeinwärts wurde ein rd. 1 km langer Abschnitt des Lavatunnels dem Publikum zugänglich gemacht und kann als mit Wegen erschlossene und beleuchtete Schauhöhle unter dem Namen „Cueva de los Verdes“ im Rahmen von Führungen besucht werden.

Beginn der Lavaröhrenwanderung am Jameo de la Gente.
Beginn der Lavaröhrenwanderung am Jameo de la Gente.

Nachdem wir bei unserem ersten Besuch auf Lanzarote sowohl die Jameos del Aqua als auch die Cueva de los Verdes besichtigt haben, wird dies nun ein Höhlenabenteuer der anderen Art. Unsere Tour wird uns vom Jameo de la Gente bis zum rd. 1 km entfernt liegenden Jameo Puerta Falsa führen und das völlig unerschlossen und absolut naturbelassen.

Am Jameo de la Gente ist die Decke der Lavaröhre über eine Länge von rd. 60 Metern eingebrochen. An einer Seite ist ein Abstieg möglich und es geht ohne Sicherungen aller Art rd. 10 Meter bis zum Boden des Jameos. Das wir diese Tour in einer kleinen Gruppe machen ist für mich sehr hilfreich, denn ich komme gar nicht dazu mir Gedanken zu machen ob ich Angst habe oder nicht, sondern ich kletter halt einfach den Anderen nach.

Höhlenwanderung im Malpais de Corona

Anschließend führt ein schmaler Pfad um und über das Gestein der eingebrochenen Höhlendecke zu dem talwärts gelegenen Eingang in das Lavatunnelsystem. Am Höhleneingang ist der Aufbau der Gesteinsschichten sehr gut zu erkennen. Es handelt sich dabei weniger um eine massive Felsdecke als um an Blätterteig erinnernde Lavaschichten.

Schon gleich zu Beginn zeigt der Lavatunnel, was uns auf dem weiteren Weg erwartet. Eine gigantische Tunnelröhre in der wir uns wie Ameisen fühlen und ein „Weg“ um und über die in allen Größen aus der Decke gebrochenen Gesteinsbrocken. Ich finde es recht beruhigend, dass auf allen Steinen eine dünne Schicht aus Gipspulver liegt. Das zeigt nämlich, dass die damit bedeckten Steine schon recht lange dort liegen und nicht frisch aus der Decke gebrochen sind. Farblich dominiert das schwarz der Lava, durchsetzt mit kräftigem rostrot von eisenhaltigen Schichten und alles überpudert von weißem Gips der stellenweise an den Wänden wächst.

 

Ganz besonders beeindruckend finde ich die noch gut erhalten, wenig verwitterten Stellen, an denen die Spuren der Lavaströme in Form von halbrunden Wällen an den Wänden sichtbar werden. Ein ganz besonderer Moment entsteht, als wir alle unsere Stirnlampen ausschalten und ruhig stehenbleiben. Absolute Dunkelheit und absolute Stille!

Lavaröhrenwanderung im Malpais de Corona

Die Form des Lavatunnels verändert sich ständig. Mal nicht ganz so hoch dafür aber sehr breit und dann wieder eher schmal aber gewaltig in der Höhe. Ab und zu sind auch Durchbrüche zu erkennen, die zeigen, das über diesem Tunnel noch ein zweites Tunnelsystem existiert.

Nachdem wir ein weiteres Geröllfeld überwunden haben, kommen wir an eine Stelle mit „Höhlenmalereien“ aus neuerer Zeit. Hier haben sich Besucher verewigt, die ihre in den Gipsstaub gedrückten Hände auf den umliegenden Höhlenwänden verewigt haben. Auf jeden Fall besser als Graffiti mit der Sprühdose, aber ich bin der Meinung, dass meine Fußspuren als Hinterlassenschaft ausreichen und behalte meine Hände bei mir bzw. am Auslöser der Kamera. In diesem Bereich der Cueva sind auch sehr schöne Bereiche mit „Drachenzähnen“ zu sehen. Sie sind durch flüssiges Gestein gebildet worden, das von der Decke tropfte als der Lavastrom an Höhe verlor.

Höhlenwanderung im Malpais de Corona

 Nach einiger Zeit erreichen wir die erste Engstelle dieses Höhlenabschnittes. Da herabgefallenes Gestein den Weg versperrt und auch nicht überklettert werden kann, suchen wir uns unseren Weg an der linken Höhlenwand. Unter einem großen Lavawulst hat sich ein Hohlraum gebildet. Die nächsten Meter legen wir in der Hocke und stark gebückt zurück und achten darauf, uns nicht den Kopf an den über uns hängenden „Drachenzähnen“ zu stoßen.

 

Nachdem wir diese Engstelle passiert haben geht es eine ganze Weile in gewohnter Manier weiter. Ein Kilometer in normalem Gelände ist nicht weit, aber hier wird die ganze Zeit geklettert und von Stein zu Stein balanciert. Außerdem verliert man in dieser außergewöhnlichen Umgebung schnell das Zeitgefühl und Handy´s haben hier keinen Empfang. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass Jemand der nicht an der Tour teilnimmt über unser Unterfangen informiert ist. Für den Fall der Fälle halt.

 

Schließlich kommen wir an eine zweite Stelle, an der es auf den ersten Blick kein Weiterkommen gibt. Wieder ist die Lavaröhre bis an den oberen Rand verschüttet. Dann sehen wir das kleine Loch auf der rechten Seite. Da sollen wir reinkriechen? Ja, sollen wir - sagt unser Führer. Gut das wir ihn haben. Allein auf uns gestellt wäre hier vermutlich unsere Tour zu Ende gewesen. Einer nach dem anderen falten wir uns in den engen Gang, der hinter dem Loch verborgen ist. Diesmal ist es wirklich sehr eng und für klaustrophobisch veranlagte Menschen vermutlich ein richtiges Problem. Doch auch diese Engstelle ist nach einigen Metern überwunden. Es dauert nun nicht mehr lange und wir sehen das berühmte Licht am Ende des Tunnels. Wir haben den Jameo Puerta Falsa erreicht. So toll und spannend die Tour unter Tage auch war – es ist schon ein super Gefühl die Sonne wiederzusehen.

Jameo Puerta Falsa. Weit im Hintergrund der Monte Corona.
Jameo Puerta Falsa. Weit im Hintergrund der Monte Corona.

Der Ausstieg aus dem Jameo Puerta Falsa ist deutlich einfacher als unser Einstieg am Jameo de la Gente, denn hier führt eine angeschüttete Gesteinrampe bequem aus dem Jameo.


Unser Tipp: Ein absolut einzigartiges Erlebnis! Ein verlaufen in der Lavaröhre ist nicht möglich, da keine Seitenröhren abzweigen. Trotzdem empfehlen wir, wenn keine Erfahrung auf diesem Gebiet vorliegt, die Tour mit einem Ortskundigen zu machen. Wir hatten das Glück die Tour mit einem Bekannten zu machen, der sich hier auskennt. Wer darauf nicht zurückgreifen kann, dem sei die Firma Lanzarote-feeling genannt, die diese Strecke und auch eine Führung durch die Cueva de los Naturalistas in regelmäßigen Abständen als geführte Tour anbietet. Die genaue Position der o.g. Jameos ist auf MapsMe verzeichnet und auf der direkten Verbindungslinie zwischen Monte Corona und Cueva de los Verdes einfach zu finden. In der Nähe des Jameo Puerta Falsa gibt es weitere Jameo´s, die mit dem hier begangenen Höhlensystem aber nicht in direkter Verbindung stehen sondern vermutlich Zugang zu einer oberhalb verlaufenden Lavaröhre gewähren. Dazu erfolgen in den Folgeberichten noch weitere Beschreibungen.

Höhlenwanderung im Malpais de Corona.

Lavaröhrenbegehung vom Jameo de la Gente zum Jameo Puerta Falsa.

Die nächsten zwei Wochen verbringen sehr ruhig in Charco de Palo und kurieren einen leichten grippalen Infekt aus. Dann packt uns erneut der Entdeckerdrang und wir fahren noch einmal zu dem Lavasee an der Cueva de los Naturalistas zwischen Masdache und La Vegueta. Die Formen und Farben der Lava in diesem Bereich sind sehr vielfältig und überall gibt es Mini-Jameo´s mit faszinierenden Details.

Lava und Flechten - Lavasee bei Masdache

Am nächsten Tag machen wir zusammen mit Ute noch eine Tour durch die Cueva de los Naturalistas. Diesmal nehmen wir uns mehr Zeit und betrachten mit viel Muße die vielfältigen und noch gut erhaltenen Staphylitenformationen, die auf den ersten Blick wie Stalaktiten bzw. Stalagmiten wirken. Wie schon erwähnt handelt sich aber nicht um Tropfsteine aus Kalkablagerungen sondern um erstarrte Lavatropfen die in Form von bis zu 20 cm langen Spagetti von der Decke hängen bzw. am Boden kleine „Tannenbäumchen“ bilden. Hierbei soll es sich um die am besten erhaltenen Staphyliten auf den Kanarischen Inseln handeln. Außerdem halten wir Ausschau nach meinem Lieblingshaarband, das ich beim letzten Mal hier verloren habe und tatsächlich – kurz vor dem Ausgang der Cueva – werde ich fündig.

Kleine Lavaröhrenwanderung durch die Cueva de los Naturalistas

Die nächsten Tage verbringen wir wieder in Charco de Palo und bei einem Spaziergang entlang der Küste Richtung Arietta entdecken wir einen weiteren kleinen Lavabogen im Meer. Leider ist das Meer heute zu unruhig, sonst hätte das auch ein schönes Foto mit einem von uns Beiden auf der Lavabrücke ergeben.

Impressionen aus Charco de Palo und Umgebung

Auf Lanzarote gibt es jede Menge Cuevas und auch in der Nähe des Montana Colorada sind kleine Höhlen zu finden. Bei einem Abendspaziergang am Montana Colorada und anschließend entlang des Montana Ortiz gelange ich kurz hinter einer Wegkreuzung zu der Cueva de Ortiz. Hier handelt es sich um eine kleine Höhle, von deren natürlicher Umgebung nicht mehr viel vorhanden ist, da sie als Partyhöhle bekannt ist. Party hin oder her – die Umgebung der Höhle ist allerdings absolut sauber. Nur ca. 50 Meter weiter befindet sich eine weitere kleine Lavaröhre, die auf rd. 30 Metern zu begehen ist. Sie hat gerade mal etwas mehr als Stehhöhe und eine Menge hübscher Drachenzähne in Kopfhöhe ;-))

Montana Ortiz
Montana Ortiz

Cuevas am Montana Ortiz

Kurz vor Ende des Monats nehmen wir eine weitere Vulkanwanderung in Angriff. Unser Ziel ist der Pico Partido mit einer Gipfelhöhe von 502 Metern. Der Pico Partido liegt ganz nah an der Grenze des Timanfaya Nationalparks, den zu betreten verboten ist. Eine Chance als Wanderer näher an die spektakulären Vulkane der letzten Eruptionen heranzukommen besteht also nicht.

Lavaröhre am Pico Partido

Wir parken auf einem ganz kleinen Parkplatz am Montana Tingafa direkt neben einem Timanfaya Teufelchen. Auf der anderen Straßenseite beginnt ein holperiger Pfad durch das raue Lavafeld, der nach ca. 500 Metern in besser zu begehenden Piconflächen endet. Hier beginnt die schon von weitem zu erkennende nach oben offene Lavaröhre. In der Mitte hat sich Picon gesammelt und wir gehen durch die schmale Röhre bergaufwärts. Die Röhre ist durch schnellfließende, heiße Lava entstanden, als der sich im Hauptkrater bildende Lavasee übergeflossen ist. Seitlich wurde der Lavastrom fest und durch herausspritzende Lavafetzen immer weiter aufgebaut.

Lavaröhre Pico Partido

Die Struktur ist an den Seitenwänden eindrucksvoll zu erkennen und die sehr hohe Temperatur hat zu Glasur ähnlichen Überzügen der an sich porösen Lava geführt. Der Lavakanal endet kurz vor dem Hauptkrater in einem Lavatunnel, der aber so eng ist, dass er nicht begehbar ist.

 

Der Lavasee im Hauptkrater des Pico Partido hat einen Durchmesser von rd. 250 Metern und weist eine Unmenge von Lavaröhren in allen Durchmessern und mit vielen Einbrüchen auf. Der Eindruck sich auf festem Boden zu bewegen trügt, da man nie weiß wie tragfähig dieser Boden ist und wie tief das Loch darunter.

 

Wir gehen den aus Picon gebildeten linken Kraterrand empor und gelangen zu mehreren skurril geformten Lavakegeln, sogenannten Hornitos (Span: Hornito = Ofen). Hier lagerte sich die heraus spritzende Lava als Schmelze ab und baute Schornstein ähnliche Türme auf. Im Inneren der Hornitos sind jede Menge bizarre Schmelzstrukturen aus erstarrter Lava zu finden.

Lavaröhre Pico Partido

Wir gehen weiter über einen Pfad durch schwarzen Picon auf die südliche Flanke des Pico Partido. Von hier steigt eine aus grobem, rotem Picon bestehende Steigung recht steil zum Gipfel auf. Auf einer Strecke von ca. 50 Metern sind rd. 20 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Thomas ist mir ein Stück voraus und ich sehe, dass er sich kurz vor dem Gipfel auf allen Vieren fortbewegt. Kurz darauf weiß ich warum. Der Hang ist so steil und der Picon so rutschig, das eine andere Fortbewegung nicht möglich ist. Da man immer wieder der Schwerkraft folgend zurückrutscht ist diese Passage extrem anstrengend. Auch die schwere Kameratasche ist dauernd im Weg, was nicht gerade hilfreich ist. Am Kraterrand angekommen zeigt sich, dass der Pico Partido eigentlich aus drei Kratern besteht. Zwei kleinere aber mit sehr steilen Kraterrändern ausgestattete Hauptkrater und dem oben schon beschriebenen großen Kessel mit dem Lavasee. Der Weg hinunter zum Kraterboden wird durch die extreme Brüchigkeit des Gesteins erheblich erschwert. Sich bei der Klettertour festzuhalten ist kaum möglich und teilweise robbe ich sitzend von Vorsprung zu Vorsprung. Die Lava in diesem Bereich ist rot wie gebrannter Ton und es liegen etliche an moderne Kunst erinnernde Brocken in den Schlackenhalden.

Nach einem weiteren leichteren Aufstieg folgt der zweite Krater, an dessen rechter Seite ein gewaltiges Loch mit senkrecht abfallenden, geschwärzten Wänden und herausgespritzten Lavaüberresten zu erkennen ist. Thomas hat mittlerweile den Boden des zweiten Kraters durchquert und den erneuten Aufstieg begonnen. Nach den gerade gemachten Erfahrungen ziehe ich es vor mich an der linken Kraterseite entlangzubewegen. Aber auch das ist aufgrund des steilen Geländes und der brüchigen Felsen nicht sehr angenehm.

Am nördlichen Gipfel angekommen haben wir einen guten Blick auf den tieferliegenden Lavasee. Die ansonsten bestimmt grandiose Aussicht über die Insel verdient aufgrund des heftigen Calimas heute diesen Namen nicht. Alles versinkt im Staubdunst. Sehr schade!

 

Der Abstieg ist nach kurzer Kletterei auch bewältigt und dann geht es über moderat abfallende Piconflächen hinab zum Kratersee. Mittlerweile ist Ute zu uns gestoßen und gemeinsam erkunden wir einen weiteren Hornito im Lavasee und andere skurrile Lavaformationen. Zurück am Sprinter lassen wir uns den von Ute mitgebrachten Kuchen schmecken, der nach der langen Klettertour und den vielen neuen Eindrücken einfach fantastisch schmeckt.

 

Unser Fazit: Der Pico Partido bietet eine unglaublich vielfältige und spannende Lavalandschaft mit vielen Höhepunkten und liegt direkt am Timanfaya Nationalpark dem Herzen der letzten Ausbrüche. Allerdings haben wir auf noch keiner anderen Tour so brüchiges Gestein vorgefunden, was die Kletterei erschwert und nicht ganz ungefährlich macht. Dazu kommt, dass der Pico Partido ein sehr explosiver Vulkan war, was zu den ungewöhnlich steilen Kraterrändern der beiden Hauptkrater geführt hat. Wir werden auf jeden Fall noch einmal bei besserer Sicht wiederkommen und dann auch die Caldera Escondida, den vierten Krater der Pico Partido Gruppe besuchen.

Vulkanwanderung am Pico Partido