01.04. - 22.04.2022 Lanzarote/Verschiffung

Unser Lieblings Rockpool in Charco del Palo.
Unser Lieblings Rockpool in Charco del Palo.

Wir sind mal wieder ... genau – in Charo del Palo an unserem Lieblingsrockpool. Faulenzen, lesen, Freunde treffen, Eidechsen füttern, schwimmen gehen – und alles wieder von vorne. So lässt es sich leben!

 

Wenn man den optimalen Badegenuss erreichen möchte, tut man gut daran sich über die Tiedezeiten zu informieren. Das kann man z.b. gut auf der Seite gezeitenfisch.com machen. In der Gezeitentabelle sieht man, dass es innerhalb von 24 Stunden zweimal einen Höchststand und ebenfalls zweimal einen Tiefstand gibt. Von Tag zu Tag verschieben sich diese Gezeitenstände meist um ½ bis 1 Stunde. An der Tabelle ist ebenfalls abzulesen, dass Tiefstand nicht gleich Tiefstand ist. Da liegt schon mal locker ein Meter Unterschied dazwischen. Interessant ist auch der Gezeitenkoeffizient, der den Unterschied zwischen Tief – und Hochstand des Tages angibt.

 

Das hört sich alles sehr theoretisch an. In die Praxis übertragen bedeutet das:
- in der Zeit um den Tiefstand ist eher Kinderplanschen im Rockpool angesagt

- in der Zeit um den Höchststand sind die Badebedingungen ideal

- wenn Höchststand mit starkem Wellengang bzw. hohem Gezeitenkoeffizient zusammenfällt kann
   es auch im geschützen Rockpool durch starke Strömungen sehr gefährlich werden. Dann lieber
   warten, bis die Tiede zu fallen beginnt. Und daran denken - alles was reinströmt strömt auch
   wieder raus! Wenn man bei diesem Wellengang über die vorgelagerten Lavafelsen ins offene Meer
   gezogen wird kann das tödlich enden!

- und noch ein Tipp:
  Im Rockpool gibt es keine Seeigel. In den vorgelagerten Felsnischen und  - tümpeln dagegen
  reichlich.

Action im Rockpool.
Action im Rockpool.

Der Triel (Buhinus oedicnemus) ist auf den Kanaren nicht leicht zu beobachten. Nach einer Sichtung vor ein paar Monaten auf Fuerteventura ist dies erst das zweite mal, dass ich einen Triel vor die Kameraline bekomme. Und das ganz bequem aus dem Sprinter heraus in Charco de Palo.

Da wir etwas in Haria zu erledigen haben, nehmen wir uns die Zeit anschließend das Wohnhaus von Cesar Manrique zu besichtigen, das inzwischen als Museum dient. Vom Marktplatz aus ist das in einem schönen Palmenhain gelegene Anwesen in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Anfang 1986 begann Manrique das ländliche und ziemlich verfallene Anwesen zu renovieren. Von 1988 bis zu seinem Unfalltod im Jahr 1992 lebte und arbeitete der Künstler hier in Haria.

 

Durch zwei gemütlich wirkende Innenhöfe gelangt man in das Wohnhaus, das so wirkt, als ob der Künstler es nur kurz verlassen hat. Dieser Eindruck verstärkt sich noch in der separat gelegenen Werkstatt, in der Manrique täglich malte und in der Tische mit Zeichnungen, Staffeleien und unvollständige Gemälde genau so aufbewahrt wurden, wie der Künstler sie bei seinem Tod hinterließ.

Das Haus in Haria hat ein spezielles Flair und enthält viele Elemente wie z.B. die offene Küche und lichtdurchflutete, üppig verspiegelte Bäder, wie sie auch in der heutige Architektur noch modern sind. Es ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie das Vulkanhaus in Tahiche (jetzt Stiftung Cesar Manrique), das Manrique von 1968 bis 1988 bewohnte und das direkt in und durch einen Lavastrom gebaut wurde.

Wohnhaus/Museum Cesar Manrique in Haria.

Impressionen aus Haria.

In der Markthalle von Haria.
In der Markthalle von Haria.
Ruhende Geckos in einem Tor am Marktplatz von Hariax.
Ruhende Geckos in einem Tor am Marktplatz von Hariax.

Da man uns bei Armas die Auskunft gegeben hat, das zeitnah keine Fähre zum Festland zu bekommen ist, haben wir für den 24.04. eine Verbindung Gran Canaria/Cadiz gebucht. Deshalb setzen wir am 20.04. nach Fuerteventura über und verbringen ruhige Tage am Strand bei Corallejo. (Playa Blanca – Corralejo 88,45 Euro; davon 18,51 für den Sprinter).

Kurzfristig stressig wird es, als wir zum weiteren Verschiffen am 22.04. nach Puerto del Rosario fahren. Fast am Orteingang angekommen haben wir noch eine gute Stunde bis die Fähre ablegt. Eigentlich ein gemütliches Zeitpolster. Leider kommt es ganz anders, da wir das erste mal auf unseren Touren plötzlich einen Plattfuß haben. Glücklicherweise haben wir noch die Möglichkeit auf den Hof einer Tankstelle zu rollen, die auch eine angegliederte Werkstatt hat. Mit deren Unterstützung - unsere Radmuttern lassen sich nicht lösen – gelingt es das Reserverad aufzuziehen und wir erreichen noch pünktlich aber leicht gestresst die Fähre nach Gran Canaria. (Porto del Rosario – Las Palmas GC 132,90 Euro davon 44,29 für den Sprinter).

 

Nachtrag: Soweit unsere Werkstatt in Deutschland es feststellen konnte war keine Loch /Fremdkörper im Reifen sondern das Ventil hat sich wohl gelöst...

Im Hafen von Puerto del Rosario (Fuerteventura)
Im Hafen von Puerto del Rosario (Fuerteventura)

In Gran Canaria angekommen sind wir ziemlich geschafft und stellen uns einfach an den Rand der Ausfahrtstraße vom Hafengelände. Für eine Nacht soll das reichen. Am 23.04. um 12.00 Uhr geht es auf die Festlandfähre diesmal mit dem Ziel Cadiz, da wir auf eine Verbindung zu unserem sonst üblichen Verschiffungshafen Huelva noch länger hätten warten müssen. ( Las Palmas GC – Cadiz incl. innen liegender Kabine 738,05 Euro; davon 207,55 für den Sprinter).

 

Nach den uns erteilten Auskünften rechnen wir fest damit, dass die Fähre nun noch Teneriffa anläuft und dann zum Festland übersetzt. Aber es kommt anders. Zu unserem großen Erstaunen geht es wieder zurück nach Puerto del Rosario. Dort müssen wir und zwei andere Womos kurzzeitig ausfahren um andere Fahrzeuge rauszulassen. Bislang war unsere Info, dass von Fuerteventura keine Fähre zum Festland geht. Als wir dann ein paar Stunden später in Arrecife (Lanzarote) anlegen fühlen wir uns total vereimert. Kann doch nicht sein, dass auf genau dieser Fähre kein Platz direkt von Lanza zum Festland frei war! Die ganze Fahrerei und die Kosten der anderen Fährstrecken hätten wir uns echt sparen können. Wirklich eine tolle Beratung die man uns da im Büro von Armas in Arrecive hat angedeihen lassen.