25.04. - 01.05.2022 Spanien

Am 25.04. kommen wir nach einer relativ ruhigen Überfahrt in Cadiz an und finden direkt am Castillo de Santa Catalina einen Wohnmobilplatz. Da Parkplätze in Cadiz Mangelware sind, ist das die einzige Möglichkeit. Zumindest liegt der Platz sehr nah an der historischen Altstadt und wir machen uns auf zu einem Stadtbummel.

Parque Genoves in Cadiz, Wasserfall

Unser erstes Ziel ist der Parque Genoves. Es handelt sich um einen öffentlichen Park, der keinen Eintritt kostet. Der Gesamteindruck liegt irgendwo zwischen Park und botanischem Garten. Mir gefällt er, da ich ohnehin nach der Zeit auf Lanzarote jeden Baum anstaune der größer ist als ich und der keine Palme ist. Die Felsenanlage an dem künstlichen See ist besonders gut gelungen.

Weiter geht es entlang der Uferpromenade. Hinter der Igelsia de Nuestra Senora del Carmen liegt ein weiterer kleiner Park mit gigantischen, alten Ficus Macrophylla Bäumen. Wir biegen auf´s Geradewohl in die Altstadt ab und queren kurz darauf den Plaza de Mina der ebenfalls schön begrünt ist. Einige schmale Gassen weiter kommen wir zum Plaza de San Antonio wo sich die gleichnamige Parroquia de San Antonio befindet, eine Kirche aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

 

Wieder ein paar Gassen weiter kommen wir zu der Statue des Lucio Junio Moderato. Dieses Denkmal eines römischen Schriftstellers steht auf dem Plaza de las Flores, der seinem Namen alle Ehre macht und von vielen Blumenständen gesäumt ist.

Cadiz, Kathedrale, Catedral de la Santa Cruz de Cadiz

Unser nächster Besichtigungspunkt ist auch das absolute Highlight von Cadiz – die Catedral de la Santa Cruz de Cadiz. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und liegt direkt zwischen dem Meer und dem historischen Zentrum an der Plaza de la Catedral.

 

Von dort bummeln wir weiter durch die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und den vielen kleinen Geschäften. Diese sind teilweise schon touristisch aber nicht im negativen Sinn, sondern sehr individuell und interessant.

 

Dann kommen wir zu dem größten Platz von Cadiz, der Plaza de San Juan de Dios. Markant ist der Blick auf das Rathaus, vor dem sich in weißen Pavillons gesäumt von Palmen ein Kunsthandwerksmarkt präsentiert. Blickt man in die andere Richtung zieht das Denkmal von Segismundo Moret (1833 – 1913; spanischer Landbesitzer, Schriftsteller und Politiker) die Blicke auf sich.

Mönchssittich mit Bauhinienblüte, Vogel, Blüten

Auf unserem weiteren Weg durch die Altstadt von Cadiz kommen wir zur Plaza Candelaria.

 

Hierbei handelt es sich um einen kleinen, üppig begrünten Park. Was aber ganz besonders mein Augenmerk auf sich zieht sind die vielen orchideenähnlichen Blüten einer Bauhinie, die wie ein Blütenteppich unter dem kleinen Baum liegen. Ein weiterer Blick klärt das Rätsel. In dem Baum sitzen mehrere Mönchsittiche, die gezielt eine Blüte nach der anderen pflücken, kurz am Blütenstiel herum knabbern und sie dann auf den Boden fallen lassen. Vermutlich hat es ihnen der süße Nektar angetan. Die Tauben müssen sich mit dem begnügen, was von oben herabkommt.

Über die Plaza San Francisco mit der Iglesia y Convento de San Francisco und später entlang des Gran Teatro Falla aus dem Jahr 1884 machen wir uns auf den Heimweg zum Sprinter. Cadiz hat uns wirklich gut gefallen und wir sind froh, dass wir diesmal den Weg von den Kanaren hierhin genommen haben.

Da wir uns nicht zu lange aufhalten wollen, fahren wir noch am gleichen Tag weiter. Unsere Strecke führt uns vorbei an Sevilla und Cordoba und in dem kleinen Städtchen Andujar finden wir nach einiger Suche auch einen ruhigen Platz für die Nacht.

Stadtbummel durch die Altstadt von Cadiz.

Unser nächstes Zwischenziel ist die Laguna Salada de Petrola, die in der Nähe von Albacete liegt. Die Lagune liegt auf rd. 860 Metern Höhe und ist ein ornitologisch wichtiges Feuchtgebiet in der Region.

Lagune, See
Laguna Salada de Petrola bei Albacete.

Bei der Lagune handelt es sich um ein natürliches Verdunstungsbecken, dessen Salzgehalt aus dem geologischen Untergrund stammt und zeitweise den Salzgehalt des Meeres deutlich übertreffen kann.

Wir fahren auf einem unbefestigten Feldweg um die eine Hälfte der Lagune. Aus der Entfernung sich viele Flamingos und auch andere Vögel zu erkennen. Leider ist es nicht möglich näher an die Lagune heranzukommen und selbst mit gutem Zoom haben die Bilder nicht gerade eine vernünftige Qualität. Ich suche mit der Kamera das gegenüberliegende Ufer auf Beobachtungsstände etc. ab, werde aber nicht fündig. Es gibt zwar auf der anderen Seite einen Fußweg nah am Ufer, aber dort halten sich keine Flamingos auf.

Weiter geht es über die GM-2104 durch die Sierra de Cuenca zur Ciudad Encantada was auf spanisch soviel wie „verzauberte Stadt“ bedeutet. Dieser Name ist etwas irreführend, da es sich nicht um eine Stadt handelt sondern um eine Kalklandschaft, die in einem Kiefernwald eingebettet ist und besonders in diesem Bereich eine große Anzahl spektakulär ausgewaschene und verwitterte Felsformationen aufweist.

Für heute ist es zu einer Besichtigung zu spät und wir machen es uns auf dem großen, aber sehr leeren Parkplatz gemütlich. Soweit das geht jedenfalls, denn das Wetter spielt überhaupt nicht mit. Es ist windig und nach einiger Zeit schlägt der Regen in Hagel um und kurzzeitig ist der Waldboden von einer dünnen, weißen Decke überzogen. Nun ja – wir stehen hier immerhin auf 1400 Metern Höhe da kann das Ende April schon noch vorkommen.

Tormo Alto, Ciudad Encantada, Fels

Am nächsten Morgen ist es immer noch sehr bewölkt aber immerhin trocken und wir machen uns auf den Weg. Am Eingang bekommen wir einen Lageplan auf dem die Wegführung und die besonders interessanten Felsen ausgewiesen sind.

Nach ein paar Metern erreichen wir den „Tormo Alto“, einen pilzförmigen Giganten mit ziemlich dünnem „Fuß“. Die Kalklandschaft bilden ein Labyrinth aus Felsbrücken zwischen denen mehr oder weniger breite Wege hindurchführen. Etwas weiter erreichen wir die Formation der „Schiffe“ , Mich erinnern sie eher an riesige aber friedliche Dinosaurier. So hat halt jeder seine eigenen Assoziationen.

Entlang der „Puente Romano“ einer Steinbrücke geht es zum „La Cara del Hombre“ (Gesicht eines Mannes) das uns irgendwie an die Osterinseln erinnert. Leider spielt das Wetter immer noch nicht so richtig mit und leichter Nieselregen lässt uns die Runde schneller abgehen als geplant.

 

Die Liebenden von Teruel, Ciudad Encantada, Gesichter aus Stein, Felsen

Ebenfalls sehr beeindruckend ist El Tobogan eine lange, schmale Schlucht die gerade bei dem düsteren Wetter ein „Herr der Ringe“- Feeling auslöst. Die Schlucht führt hinauf zum „Mar de Piedra“ dem „Meer aus Stein“. 

Bei dem „Kampf zwischen Elefant und Krokodil“ (La Lucha entre el Elefante y el Cocodrilo) handelt es sich um eine große Felsenbrücke. Leider kündigt sich mit knisternden Blitzen und grollendem Donner ein Gewitter an und wir beschleunigen unsere Schritte noch einmal.

Das „Kloster“ (El Convento) ist eine große Felswand durch die ein schmaler Tunnel führt. Auf dem Weg zur „Schildkröte“ (La Tortuga) entdecke ich ein Reh, das seelenruhig neben dem Pfad grast. Es läßt sich von uns überhaupt nicht stören und hebt nur einmal kurz den Kopf bevor es lässig weitergrast. Ein weiteres Highlight auf dem Rundgang durch die Ciudad Encantada ist die Formation der „Bären“ (Los Osos) und natürlich „ Die Liebenden von Teruel“ (Los Amantes de Teruel). Bei dieser Formation kann der fantasiebegabte Besucher problemlos zwei einander zugewandte Gesichter erkennen.

Es ist schon eine extrem beeindruckende Ansammlung von interessant ausgewaschenen Kalkfelsen, die in diesem Gebiet in unmittelbarer Nähe zueinander zu finden sind. Eine wirklich magische Umgebung, in der man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Deshalb wurde die Ciudad Encantada bereits 1929 zur Naturstätte von nationalem Interesse erklärt. Der Rundweg ist gut ausgeschildert und bei besserem Wetter hätten wir uns deutlich mehr Zeit genommen. Andererseits haben die Felsen bei diesem etwas düsteren Wetter eine ganz eigene Ausstrahlung, die auf den Fotos gut zu erkennen ist.

Ciudad Encantada - die verzauberte "Stadt"

Ciudad Encantada im Hochformat

Unsere heutige Tagestour zum Kloster Monasterio de Piedra planen wir so, dass uns der Weg am kurz vor Villalba de la Sierra am Rio Jucar gelegenen „Ventano del Diablo“ (Teufelsfenster) vorbeiführt.

Das Teufelsfenster ist ein natürlicher Aussichtspunkt und befindet sich in einer beeindruckenden Schlucht, die durch den Rio Júcar gebildet wurde. Es ist eine Art Höhle mit zwei Fensterbögen, von denen ein Blick in den direkt unterhalb liegenden Fluss riskiert werden kann. Warum riskiert? Nun ja – der Sage nach führte der Teufel hier seine Hexensitzungen durch und trieb jeden in den Abgrund, der durch die Fenster in die Schlucht blickte.

Ventano del Diablo - das Teufelsfenster

Impression von unterwegs

Am späten Nachmittag erreichen wir das Monasterio de Piedra. Die Strecke dorthin führt uns über Nebenstraßen durch eine schöne Naturlandschaft in der das langsame Reisen Spaß macht. 

Für die Besichtigung des Klosters und ganz besonders des Klostergartens wollen wir uns Zeit nehmen und auch das für morgen angesagte sonnige Wetter abwarten.

Monasterio de la Piedra, historisches Bild, Sinterterrasse

Leider lässt man uns nicht auf dem riesigen Parkplatz übernachten.

 

Vermutlich liegt das daran, dass ein Teil des Klosters zu einem Hotel umgebaut wurde. Ist aber kein Problem, da direkt an der ruhigen Landstraße mehrere Parkmöglichkeiten auf „neutralem“ Boden vorhanden sind. 

Wasserfall, Monasterio de Piedra

Am nächsten Morgen strahlt wieder die Sonne vom Himmel und man merkt es kaum, dass wir uns hier auf 789 Metern Höhe befinden. 

 

Der Eintritt ist mit 16,50 € (Thomas als Senior 11,50 €) nicht gerade preiswert aber sowohl für Natur- als auch Kulturliebhaber im wahrsten Sinn des Wortes seinen Preis wert. 

 

Anfang des 12. Jahrhunderts von einem Zisterzienser-orden gegründet, wurde das Monasterio de Piedra nach einer wechselhaften Geschichte 1843 von Don Pablo Muntadas in einer öffentliche Versteigerung erworben. In den folgenden Jahren verwandelte er und seine Familie den Nutzgarten des Klosters in einen Landschaftsgarten und machte diesen der Öffentlichkeit zugänglich.

Außerdem wurden schon zu diesem Zeitpunkt Teile des Klosters in ein Hotel umgewandelt. 1983 wurde das Monasterio de Piedra in Spanien als Nationaldenkmal katalogisiert und ist sicherlich derzeit mit einer der spektakulärsten Orte Europas.

Cascada Iris im Garten des Monasterio de Piedra.
Cascada Iris im Garten des Monasterio de Piedra.

Wir entscheiden uns dafür, zuerst den Parque Jardín Histórico del Monasterio de Piedra zu besuchen und erst anschließend das Kloster zu besichtigen. Durch eine angenehm schattige Allee aus großen, alten Bäumen erreichen wir die ersten Wasserfälle. Überall rauscht und plätschert es und eine Kaskade ist schöner als die andere.

Monasterio de Piedra, Grotte, Travertin

Der Fluss Piedra durchzieht das abwechslungsreiche Gelände und bildet spektakuläre Wasserfälle und Grotten. Der Sedimentierungsprozess, der in diesem Karstgebiet die tropfsteinähnlichen Grotten und Höhlen bildet, ähnlich dem der bekannten Plitvicer Seen in Kroatien. Das Wasser findet seinen Weg durch das spröde und löcherige Kalkgestein.

Chemische Prozesse in Verbindung mit Moosen und anderen Wasserpflanzen bilden Kalk-ablagerungen, die sich zu Kalktuff und Travertin verhärten. In den verschiedenen kleinen und großen Grotten in dem Park des Monasterio de Piedra ist das sehr gut zu beobachten. Der hier zu sehende Travertin ist voll von versteinerten Algen oder Moosen. Durch diesen Prozess bauen sich die beeindruckenden Cascaden immer weiter auf und wachsen in die Höhe. Durch in den Travertin geschlagene Tunnel führt uns der Rundweg über verschiedene Ebenen zu immer fantastischeren Wasserfällen und Cascaden. Wir fühlen uns wie in einem Märchenwunderland. Es ist unglaublich schön! Wir haben natürlich auch jetzt im Frühjahr einen guten Zeitpunkt erwischt, da durch Schneeschmelze und die Regenfälle der letzten Tage der Rio Piedra sehr viel Wasser führt.

Gruta Iris, Monasterio de Piedra

Ganz besonders spannend wird es jedoch nachdem wir die Cascada Iris erreicht haben. Ein Schild kündigt die Gruta Iris an und über verschiedene Tunnel erreichen wir die für uns spektakulärste Sehenswürdigkeit der Parkanlage. Immer wieder öffnen sich natürliche Fenster im Travertin und lassen einen Ausblick auf den neben uns herab donnernden Wasserfall zu. Es geht tiefer und tiefer über feucht glänzende Stufen und nach einer letzten Biegung stehen wir in einer gigantischen Höhle und können den Wasserfall sozusagen von hinten betrachten.

Ein Weg führt tief in die Höhle hinein. Die Luft ist extrem feucht, da die Thermik reichlich feinen Sprühnebel vom Wasserfall in die Höhle drückt. Deshalb schone ich meine Kamera und fotografiere in diesem Bereich nur mit dem Handy.

Das Ambiete ist unglaublich und absolut filmreif. Ich kann mich gar nicht sattsehen und würde gerne noch länger bleiben um diese einzigartige Atmosphäre auf mich wirken zu lassen.
Da ich aber immer mehr durchweiche folge ich Thomas, der bereits durch einen weiteren Tunnel die Irisgrotte verlassen hat. Auf einer Parkbank trocknen wir langsam vor uns hin und lassen das Erlebte nachwirken.

Monasterio de Piedra - Gruta Iris

Monasterio de Piedra, See, Canyon, Lago del Espejo

Mit der Grotte der Iris lassen wir den Teil des Parkes hinter uns, der von Cascaden und Wasserfällen dominiert wird.

 

Jetzt geht es entlang der Fischteiche des Klosters zu dem nächsten landschaftlichen Höhepunkt dem von canyonartigen Fels-wänden umgebenen Lago del Espejo. Ein langer Steg führt über das klare Wasser in dem große Fische ruhig ihre Bahnen ziehen.

 

Auch ein ganz besonderer Ort mit einer ganz eigenen Ausstrahlung. Ein weiterer Tunnel führt aus dem Canyon heraus, den man übrigens von einem Punkt außerhalb des Klostergeländes sehr gut aus der Vogelperspektive einsehen kann.

Parque Jardín Histórico del Monasterio de Piedra

Nach diesen fantastischen Eindrücken gehen wir erst einmal wieder zum Sprinter um uns zu stärken und eine Pause einzulegen. Dann machen wir uns zur Besichtigung des Klostergebäudes auf.

Säulengang Monasterio de Piedra
Säulengang Monasterio de Piedra

Das Kloster wurde um das Jahr 1218 erbaut und seine Architektur ist durch den Übergang von der Romantik zur Zisterziensergotik charakterisiert. In dem prächtigen Kreuzgang und vor allem in den leider nur als beeindruckende Ruinen erhaltenen Teilen, sind die über 800 Jahre Geschichte des Klosters präsent. Die Teile der Anlage in denen das Hotel eingerichtet wurde sind leider nur den Hotelgästen vorbehalten. 

Die Besichtigung des Klosters Monasterio de Piedra und ganz besonders seiner Gärten sind ein Höhepunkt unserer Rückreise, der noch lange in uns nachwirken wird und wir bedanken uns sehr herzlich bei Mary und Henry für diesen Tipp!

Monasterio de Piedra

Monesterio de Piedra - Besichtigung des Klosters

Wir fahren weiter nach Calatayud. Dort befindet sich ein kostenloser Wohnmobilstellplatz mit Entleerung was uns sehr gelegen kommt. Der Platz ist nahe der Innenstadt, aber so richtig begeistert uns das nicht und wir beschließen heute noch nach Zaragoza weiterzufahren.

Ganz in der Nähe des Klosters: Nuevalos vor dem angestauten Rio Piedra
Ganz in der Nähe des Klosters: Nuevalos vor dem angestauten Rio Piedra

In Zaragoza steuern wir einen riesigen Parkplatz am Rio Ebro an. Auf der anderen Flussseite liegt der Parque del Agua Luis Buñuel ein Vermächtnis der in 2008 stattgefundenen Expo. Unsere Überlegungen ob wir wohl einen Parkplatz finden werden erweisen sich als absolut unbegründet, da der Parkplatz gigantisch ist und nur zu einem verschwindenden Bruchteil genutzt wird. Am nächsten Tag machen wir uns zu Fuß auf den Weg die Innenstadt zu erkunden.

Palacio de la Aljaferia in Zaragoza.
Palacio de la Aljaferia in Zaragoza.
Palacio de la Aljaferia, Eingang

Unser erstes Ziel ist der Palacio de la Aljaferia. Das wuchtige Äußere steht in starkem Kontrast zu dem filigranen Baustil im Inneren.

 

Es handelt es sich um einen arabischen Burg-Palast, der als Erholungsort, aber auch als Verteidigungsanlage errichtet wurde.

Die Räume sind um einen offenen, bepflanzten Innenhof herum angeordnet. Besonders hervorzuheben sind die vielen gut erhaltenen bzw. aufwendig restaurierten Holzdecken. 

Palacio de la Aljaferia, Torbögen, maurischer STil

Zu dem heutigen Umfang wurde die Anlage in der Mitte des 11. Jahrhunderts unter der Herrschaft des Taifa-Königreichs erweitert, als hier außerhalb der Stadtmauern ein reich dekorierter Sommerpalast angelegt wurde. Nach der Rückeroberung 1118, durch den christlichen Herrscher Alfons I. wurde die Aljafería zum Palast der aragonesischen und katholischen Könige. Im Laufe der Jahrhunderte wurden größere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt.

Palacio de la Aljaferia
Palacio de la Aljaferia

Ab 1593 wurde der bis dahin hauptsächlich zivile Stadtpalast auf Anordnung Königs Philipps II. in eine für die damalige Zeit moderne Zitadelle umgestaltet. Dafür wurde die gesamte Anlage mit einer Außenmauer, Wehrtürmen und einem eindrucksvollen Graben umgeben.

Palacio de la Aljaferia

Seit 1931 steht die Aljafería unter Denkmalschutz und in den Jahren zwischen 1947 und 1980 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten ausgeführt.

 

Seit 2001 steht der Palacio de la Aljaferia auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

 

Heute ist der Palacio de la Aljaferia auch der Sitz des Regionalparlaments von Aragonien.

 

Palacio de la Aljaferia, Thronsaal der katholischen Könige

Palacio de la Aljaferia in Zaragoza

Nach der Besichtigung des Palacio de la Aljaferia gehen wir weiter zu der Plaza del Pilar an dem die bekannte Basilica de Nuestra Senora del Pilar liegt. Die Plaza del Pilar, ist einer der größten autofreien Plätze Spaniens und trotzdem ist es kaum möglich die riesige Basilika komplett auf ein Bild zu bekommen. Wir setzen uns in eines der vielen den Platz umgebenden Restaurants und bei einer kleinen Stärkung beobachten wir das rege Leben vor dem Hintergrund der imposanten Basilika.

Basilica de Nuestra Senora del Pilar in Zaragoza

Die Basilica de Nuestra Senora del Pilar ist das größte Barockbauwerk Spaniens.

 

Sie stammt aus dem Jahr 1681, wurde jedoch im 18. Jahrhundert umfassend renoviert.

 

Da gerade eine Hochzeit und ein Gottesdienst stattfinden gehen wir über die den Ebro überspannende Puente de Piedra und spazieren ein Stück entlang der anderen Uferseite.

Von hier aus bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Basilika und aus dieser Entfernung ist es auch kein Problem all die vielen Türme auf ein Bild zu bekommen.

Basilica de Nuestra Senora del Pilar in Zaragoza

Anschließend gehen wir wieder zurück zur Plaza del Pilar und haben jetzt auch die Gelegenheit einen Teil der Basilika von innen zu betrachten.

 

Die Plaza del Pilar wurde 1991 aufwendig umgestaltet und ist u.a. der Entdeckung Amerikas gewidmet. Das kommt u.a. in der Bola del Mundo einer großen Weltkugel mit dem Relief der verschiedenen Kontinente zum Ausdruck. Der am Westende des Platzes munter vor sich hinplätschernde Brunnen, die Fuente de la Hispanidad soll eine Karte von Lateinamerika darstellen was sich uns aber nicht wirklich erschließt.

Auf dem Rückweg bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen der Altstadt, aber so langsam beschweren sich unsere Füße, die seit heute Morgen fast ununterbrochen im Dauereinsatz sind und so sehen wir zu, dass wir recht schnell wieder zum Sprinter kommen.

Basilica de Nuestra Senora del Pilar in Zaragoza

Über Huesca fahren wir auf der A2 bis nach Villanua. Dieser kleine Ort liegt auf 953m Höhe am Fuß der Südwestwand des Collarada-Gipfels kurz vor der französischen Grenze am Rio Aragon. Was uns – außer dem Pass nach Frankreich – hierher lockt ist die Cueva de las Güixas, was übersetzt soviel wie „Höhle der Hexen“ bedeutet.

Cueva de las Guüixas, Tropfsteinhöhle, Aragon

Die Cueva de las Güixas ist immer noch in einem Veränderungsprozess, da von Zeit zu Zeit kräftige Wasserströme die Höhle durchfließen. In den Galerien der Höhle wurden bislang 9 verschiedene Fleder-mausarten gefunden. Einige nutzen die Höhle als Brutplatz, andere suchen sie nur zur Überwinterung auf. Die oberen Galerien, in denen sich die meisten Fledermäuse aufhalten, sind für Besucher gesperrt, aber wir hatten Glück und haben auch ein paar gesichtet. Die Cueva de las Güixas liegt in einem historischen Passbereich in den Pyrenäen und wurde schon in der Steinzeit besiedelt. Das ist durch Funde nachweisbar.
Das die Höhle von Hexen als Versammlungsort genutzt wurde ist allerdings nur in den lokalen Legenden zu finden. Überhaupt hatte die Höhle eine wechselhaft Geschichte. So diente sie im 19. und 20. Jahrhundert in verschiedenen Kriegen als Zufluchtsort aber auch als Gefängnis. Besuchern wurde sie erstmals 1927 zugänglich gemacht.
Zum Schutz der diversen Fledermausarten gehört die Cueva de las Güixas zum NETZ NATURA 2000 der EU.

Bildergalerie Cueva de las Güixas (hoch)

Bildergalerie Cueva de las Güixas (quer)

Villanua und unser Weg über die Pyrenäen nach Frankreich